Kreisgruppe Friesland

Entfernung invasiver Pflanzen

Foto: BUND Kreisgruppe Friesland

Eine Grundstückseigentümerin hat die Kreisgruppe gebeten auf Ihrem Grundstück das dort wachsende  Herkuleskraut zu entfernen, da es sich um eine invasive Pflanze handelt. Mit Schutzkleidung versehen haben sich 2 Mitglieder der KG und ein Familienmitglied der Eigentümerin an die Arbeit gemacht. 

Um die Pflanzen an einer weiteren Ausbreitung zu hindern, wurden die Blütendolden vom Pflanzenstängel abgeschnitten, sodass kein erneutes Aussäen der Samen mehr möglich ist. Die Pflanze fördert noch weiter Saft, der bei Hautberührung unter Sonnenlicht zu Verbrennungen führt, bildet aber keine weiteren Dolden mehr aus  und stirbt ab.
Die Dolden wurden in Säcken gelagert und der Müllverbrennung zugeführt.

 

 

Fotos: BUND Kreisgruppe Friesland

Bau von Nisthilfen

Mitglieder der Kreisgruppe hatten sich am 25.Juni 2023 auf dem Marktplatz in Bockhorn an der Feier zum 25 jährigen bestehen des Präventionsrationsrates mit einer Aktion zum Bau von Nisthilfen beteiligt. Darüber berichtete auch die Zeitung.

Kein weiterer Windpark

Foto: Bernd Bock

Die BUND Kreisgruppe Friesland hatte am 07.Juni zu einer Infoveranstaltung über einen von der Gemeinde Bockhorn geplanten Bau einer weiteren Windkraftanlage am Rande des Bockhorner Moores geladen. Der Windpark umfasst 50 Hektar mit Anlagen von 200 Meter Höhe.
Die Kreisgruppe lehnt das Projekt ab, da die Gemeinde bereits Ihren Beitrag zum Klimaschutz durch bestehende Windparks geleistet hat und sich zu nah im natursensiblen Bereich befindet. Damit stehen Investoreninteressen vor Naturschutzinteressen.
Zu dem Projekt nahmen Stellung: die Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen Frau Gerstner, der Bürgermeister der Gemeinde Bockhorn. Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Investor. Ungefähr 80 Interessierte waren dem Aufruf gefolgt.

Leserbrief

Zu der Veranstaltung hat unser Kreisgruppenmitglied Bernd Bock einen Leserbrief verfasst der in dem Magazin "Meilengänger" veröffentlicht wurde.

Siegerfoto des BUND-Fotowettbewerbs „Insekten im Nordwesten“

Eine gemeinsame Aktion der BUND-Kreisgruppen Friesland, Wilhelmshaven, Ammerland und des BUND Regionalverbandes Ostfriesland

Die Sieger des BUND-Fotowettbewerbs „Insekten im Nordwesten“ stehen fest – Die besten Fotos gehen auf Wanderausstellung

Sie sind schön, sie sind nützlich – und extrem gefährdet: Insekten sind ein großes öffentliches Thema, spätestens seit das Bundesamt für Naturschutz vor einem Jahr Zahlen und Fakten zur Gefährdung dieser Tierartengruppe veröffentlichte. Durchgreifende Reaktionen der Politik, der Landwirtschaft und der Gartenbesitzer lassen jedoch immer noch auf sich warten. Um für die Vielfalt und Schönheit der Insekten zu sensibilisieren, riefen die BUND-Kreisgruppen Friesland, Wilhelmshaven und Ammerland sowie der BUND Regionalverband Ostfriesland gemeinsam zum Fotowettbewerb „Insekten im Nordwesten“ auf. Am Sonntag wurden die Gewinner bekanntgegeben: Sieger wurde Axel Bürgener mit seinem eindrucksvollen Foto einer Königslibelle.

Moderiert wurde die Preisverleihung vom Vorsitzenden der BUND Kreisgruppe Friesland, Hartmut Müller-Mangels. Unter den etwa hundert Gästen im „Neuenburger Hof“ konnte er auch prominente Vertreter aus Politik und Naturschutz begrüßen. Heiner Baumgarten, Vorsitzender des BUND Landesverbandes Niedersachsen, appellierte in seinem Grußwort an die Gartenbesitzer: „Wir müssen wegkommen vom Baumarktstil. Staudenbeete und heimische Hecken bieten Insekten Nahrung und Lebensraum, Kiesrabatten und Gabionen aus Drahtgeflecht und Steinen nicht.“

Der Vareler Bürgermeister Gerd-Christian Wagner sprach stellvertretend für seine Kollegen aus Ostfriesland, Wilhelmshaven und dem Ammerland. Nach eigenen Worten hat er oft ein „mulmiges Gefühl“, wenn in Ausschuss-Diskussionen Umweltbelange gegenüber wirtschaftlichen Aspekten unter den Tisch fallen. Grundsätzlich sei ein Umdenken erforderlich, auch an die Diskussion mit der Landwirtschaft „müssen wir ran“. Reiner Tammen, Vorsitzender des Umweltausschusses im friesischen Kreistag, ermunterte die Vertreter des BUND, nicht zu viele Kompromisse einzugehen: „Die Politik muss begreifen, dass es 5 vor 12 ist.“ Der Landkreis setze bereits fachliche Vorgaben des BUND um, so arbeite man gerade an einer BUND-Zertifizierung als pestizidfreier Landkreis.

Nach Einschätzung von Susanne Grube, Biologin und Vorsitzende der BUND Kreisgruppe Ammerland, ist es für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten möglicherweise schon viertel nach 12. Bereits 1962 machte die Biologin Rachel Carson mit ihrem Buch „Der stumme Frühling“ die damals schon verheerenden Folgen von Pestiziden und Herbiziden publik und bewirkte im Ergebnis ein Verbot von DDT. Fast 60 Jahre später machen Glyphosat und Neonikotinoide den Bienen und anderen Insekten das Überleben schwer; Monokulturen, großflächige Bodenversiegelung für Straßen und Siedlungsflächen sowie sterile Gärten und naturferne Grünanlagen geben ihnen den Rest. In den letzten neun Jahren gingen in der Region Weser-Ems 28%  des Grünlandes verloren, weil es in Acker umgewandelt oder überbaut wurde. „Bienen brauchen alle 150m neuen Treibstoff in Form von Pollen oder Nektar“, erklärte Grube, „auf Monokulturen ohne Blütenpflanzen verhungern sie.“ Zudem nisten die meisten Wildbienenarten im Boden, auf versiegelten Flächen können sie sich nicht fortpflanzen. Der Vortrag machte deutlich, dass es höchste Zeit zu handeln ist. Dabei gilt es auch, noch verbliebene Refugien zu retten: Als lokales Beispiel nannte Grube den ehemaligen Truppenübungsplatz Friedrichsfeld, der ein Hotspot für die biologische Vielfalt ist.

Wirtschaftlich betrachtet gehören Bienen neben Rindern und Schweinen zu den drei wichtigsten Nutztierarten. Deutschlandweit erbringen sie eine Bestäubungsleistung im Wert von 2 Mrd. Euro. Die Präsentation der besten Wettbewerbsfotos motivierte jedoch dazu, die Schönheit und Vielfalt der Insekten um ihrer selbst Willen zu erhalten. Sabine Reimer (BUND Oldenburg) berichtete von der schweren Aufgabe der Jury, aus 464 eingereichten Fotos von 103 Teilnehmer/innen die besten auszusuchen. Gemeinsam mit den Fotografen Martin Strohmann und Klaas H. Diddens traf Reimer die Auswahl aus vielen großartigen Makrofotografien. Der 1. Preis, ein Wochenende für zwei Personen im Biohotel der Burg Lenzen an der Elbe, ging an Axel Bürgener (Wangerland). Auf dem 2. Platz landete ein Fliegenportrait von Roland Wolff, der dafür ein Bücherpaket (gestiftet vom Soltau Kurier Norden) in Empfang nahmen durfte. Die weiteren acht Preisträger erhielten Gutscheine vom Soltau Kurier Norden und für den BUND-Laden.